Fußball Zone 1061

Der VfL Wolfsburg hat die Konsequenzen aus der anhaltenden sportlichen Misere gezogen. Der Bundesligist hat mit sofortiger Wirkung seinen leitenden Geschäftsführer Klaus Allofs beurlaubt. Der Aufsichtsrat der Wölfe erklärte diesen Schritt mit der Überzeugung, die Beurlaubung des langjährigen Bremers sei die „beste und einzige Möglichkeit, um ein paar Dinge zur verändern.“ Keine 10 Tage vorher klang dies allerdings noch ganz anders: Damals sprach der Aufsichtsrat Allofs uneingeschränkt das Vertrauen aus und erklärte, dass man überzeugt sei, der 60-Jährige sei Verantwortlicher der passende Mann, „um die richtigen Weichen zu stellen.“

Allofs ist (auch) an sich selbst gescheitert
Es war wohl nicht nur der sportliche Misserfolg der Wölfe, der Allofs’ schlechter Transferpolitik und dem unglücklichen Trainerwechsel von Dieter Hecking zu Valerien Ismael angelastet wird, der ihn schlussendlich den Job kostete. Allofs ist auch an sich selbst gescheitert. So wird dem 60-Jährigen vorgeworfen, dass er ohne Not eine Strategie-Diskussion losgetreten hat. Überdies soll es Allofs an Rückhalt in der Mannschaft fehlen. Außerdem hielt der bisherige Geschäftsführer der Wölfe viel zu lange an seinem Lieblingsspielerberater Giacomo Petralito fest. Nachdem hässliche Äußerungen von jenem im Rahmen einer politischen Veranstaltung öffentlich wurden, musste Wolfsburg Allofs die Zusammenarbeit mit dem Agenten schlussendlich verbieten. Zudem tauchte der Name des 60-Jährigen ein paar Mal zu oft in den „Football Leak“-Papers auf. Es war insgesamt einfach zu viel.

Wer folgt auf Allofs?
Wolfsburg muss nun einen neuen Geschäftsführer finden. Heiß gehandelt wird Jens Todt vom Karlsruher SC. Die Badener erklärten jedoch jüngst, dass es bisher keine Anfrage gebe. Ebenfalls auf der Kandidatenliste stehen Horst Heldt (der allerdings auch beim Hamburger SV heiß gehandelt wird) sowie Thomas Eichin, der aus seiner Zeit bei Werder Bremen inzwischen einige Erfahrung in der Disziplin hat, Allofs’ Scherbenhaufen aufzukehren.